Wie kommt das Neue in die Welt?
Wie kann man das, was sich in der Zukunft als richtig, wertvoll und erfolgversprechend zeigt mit dem heutigen Wissensstand „vorhersehen“?
Die Antwort ist sicher vielschichtig, nur eines scheint mittlerweile klar zu sein: Es reicht nicht aus, aus dem Erfahrungsschatz der Vergangenheit die Ableitungen für die Zukunft zu entwickeln. Dafür ist unsere heutige Welt zu schnelllebig, zu unsicher und volatil. Zugleich entstehen durch die Veränderungen neue Möglichkeitsräume, die es bisher nicht gab, die unsere Erfahrung nicht kennt.
Also, wie gelingt es uns mit unserem Erfahrungsschatz, mit dem heutigen Wissen aus der Zukunft heraus zu denken und zu fühlen?
Die einfache Antwort der Wissenschaft lautet:
Indem wir uns öffnen.
Öffnung in diesem Zusammenhang bedeutet, sich mit dem, was ist, zu verbinden. In der Beobachtung, im Erleben, im Wirken lassen. Öffnung verlangt ein vorurteilsfreies Denken, mit einem bewussten Zugang zum Fühlen und dem Loslassen von dem, was man kognitiv will oder wovon man überzeugt ist.
Öffnung bedeutet eine intensive Auseinandersetzung mit einem Thema. Alles verfügbare Wissen wird zusammengetragen, gesichtet, selektiert und vorbereitet.
Öffnung bedeutet, Perspektiven zu wechseln. Zum Beispiel vom Hersteller zum Händler. Vom Händler zum Verbraucher oder Weiterverarbeiter oder Nutzer. Hinter diesen Perspektivwechseln stecken häufig unterschiedlichste, teils auch widersprüchliche Bedürfnisse einzelner Gruppen. Und allein der Perspektivwechsel kann auf qualitativ sehr unterschiedliche Weise erfolgen. Liest man über die Bedürfnisse anderer und versucht sich so überwiegend kognitiv in ihre Lage zu versetzen oder aber „stellt man sich in ihre Schuhe“, begibt sich in das Feld (Otto Scharmer, Theorie U),